Sinuslift

Autor: Dr. med. dent. Philip Cochardt M.Sc.
Aktualisierung: 12.06.2024

Im Oberkiefer kann bei unzureichender Knochenhöhe der Sinuslift eine spezielle Technik des Knochenaufbaus sein, um die Verankerung von Implantaten zu ermöglichen. Diese Methode erweitert das Implantatbett und eröffnet Möglichkeiten für das Einsetzen von Zahnimplantaten. In unserer Praxis in München, spezialisiert auf hochwertigen Zahnersatz und Implantologie, ist der Sinuslift ein bewährtes Verfahren.

 

Definition: Sinuslift

Beim Sinuslift wird das Volumen des Kieferknochens im Oberkiefer erhöht, indem der Boden der Kieferhöhle angehoben wird.

Vor dem eigentlichen Sinuslift wird die Schleimhaut der Kieferhöhle behutsam gelöst, um einen Hohlraum zu schaffen. Dieser Hohlraum kann mit Eigenknochen oder alternativ mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt werden. In einigen Fällen wird eine zusätzliche Membran verwendet, um eine Barriere zur Kieferhöhlenschleimhaut zu schaffen. Das eingefüllte Material verfestigt sich während des Heilungsprozesses, wobei der Körper es in gesunden Knochen umwandelt. Dadurch entsteht ein vergrößerter Kieferknochen.

 

Wann ist ein Sinuslift notwendig? 

Der obere Kieferknochen reicht bei den Backenzähnen bis zu den großen Kieferhöhlen. Wenn dieser Knochen im Oberkiefer zurückgebildet ist – aus diversen Gründen –, kann die Höhe nicht ausreichen, um Zahnimplantate stabil zu verankern. Jedes Implantat benötigt eine bestimmte Menge an vorhandenem Knochenmaterial, damit es sich sicher und dauerhaft integrieren kann. Wenn diese Menge unterschritten wird, kann das Implantat nicht fest genug einheilen. In solchen Fällen kann ein Sinuslift notwendig sein, um ausreichend Knochenmaterial für die Implantation zu schaffen.

 

Unterschiedliche Möglichkeiten des Sinuslifts

Es gibt zwei unterschiedliche Ansätze beim Sinuslift:

  • Der geschlossene Sinuslift, auch bekannt als indirekter (interner) Sinuslift.
  • Der offene Sinuslift, auch direkter (externer) Sinuslift genannt.

Der indirekte, oder geschlossene Sinuslift, ist oft die bevorzugte Wahl, da er einfacher, schonender und schneller umzusetzen ist. Hierbei wird das Bohrloch nahe der Kieferhöhlenauskleidung platziert und sanft mechanisch erweitert, um den Boden der Kieferhöhle anzuheben. Anschließend wird der entstandene Hohlraum mit Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial aufgefüllt, um dann sofort das Zahnimplantat an der gleichen Stelle zu setzen, vorausgesetzt, es gibt noch mindestens vier Millimeter Restknochenhöhe.

Der direkte oder offene Sinuslift hingegen ist ein invasiverer Eingriff und wird nur in Fällen empfohlen, in denen weniger als vier Millimeter Restknochen vorhanden sind. Bei diesem Verfahren wird ein Schnitt im seitlichen Zahnfleisch gesetzt, um Zugang zur äußeren Wand der Kieferhöhle zu ermöglichen. Mit modernster Technologie wird ein Knochenfenster geschaffen, um den Boden der Kieferhöhle großflächig anzuheben. Eine Membran verhindert das Eindringen von Ersatzmaterial in die Kieferhöhle. Der Hohlraum wird dann mit Ersatzmaterial oder Eigenknochen aufgefüllt und die Wunde sorgfältig verschlossen. In manchen Fällen kann das Zahnimplantat bereits während dieses Eingriffs gesetzt werden, allerdings nur, wenn die Implantate primär stabil sind. Normalerweise erfordert dieses Verfahren aber eine Heilungszeit von vier bis sechs Monaten, bevor die Implantate bei einem zweiten Eingriff eingesetzt werden können.

 

Erfolgsfaktoren für den Erfolg des Sinuslifts

Das präzise Einsetzen des Füllmaterials in die Kieferhöhle, ohne die Schleimhaut zu schädigen, ist entscheidend für den Erfolg eines Sinuslifts. Die Erfahrung und Qualifikation des durchführenden Implantologen spielen hierbei eine maßgebliche Rolle und sind von höchster Bedeutung.

 

Betäubung

Der indirekte und direkte Sinuslift sind chirurgische Verfahren, die unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden, um Schmerzen zu vermeiden. Bei Bedarf bieten wir in unserer Praxis auch die Möglichkeit einer Sedierung oder Vollnarkose für den Eingriff an, um Ihren Komfort zu erhöhen.

 

Postoperativ

In der Regel verlaufen die meisten Eingriffe ohne nennenswerte Komplikationen. Nach der Operation können jedoch postoperative Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen, blaue Flecken und gelegentlich Entzündungen auftreten, die typisch für chirurgische Eingriffe sind. Diese Symptome klingen normalerweise innerhalb weniger Tage wieder ab.

Es ist wichtig, nach einem offenen Sinuslift keinen übermäßigen Druck in der Kieferhöhle zuzulassen. Aus diesem Grund sollte das Schnäuzen der Nase für mindestens zwei Tage (48 Stunden) vermieden werden.

 

Knochenersatzmaterialien

Weitere ausführliche Details zu den verwendeten Materialien beim Sinuslift sind in unserem Beitrag über Knochenaufbau verfügbar.

 

Beratung

Falls Sie Interesse an einem Sinuslift und Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch in unserer Zahnarztpraxis in München zur Verfügung. Wir bieten eine ausführliche Beratung zu diesem Thema.

 

 

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